Gedanken zu den Arbeiten
Gleichwertige Elemente in den Arbeiten sind Form, Farbe und Thema. Arbeitsmittel der Zeichnungen auf Papier sind Farb- und Grafitstifte sowie Ölpastell, gelegentlich ergänzt und bereichert durch Collagen von Schriftblättern mit historischen Handschriften oder Jahrhunderte – alte kommunale Abrechnungen, allesamt Kopien, ebenso Zeitungsausschnitte und andere Fundstücke, sowie Blattgold und Blattsilber. Alle diese Materialien bereichern den Bildhintergrund und sind Teil der Gestaltung.
Ergebnisoffenes Experimentieren mit den Arbeitsmitteln beginnt mit dem Entwickeln von Variationen aus Modulationen, Strukturen, Schraffuren, Linienführungen und deren Bündelungen, Flächen und Aussparungen, Häufungen und Kombinationen, Hell und Dunkel, die alle zusammen immer wieder neue formale Aussagen ergeben. So entstehen neue Aspekte die dem immer wiederkehrenden Thema „Mensch“ neue Aktualität verleihen oder zu neuen Themen und Serien führen.
Arbeiten auf Papier sind der Hauptteil künstlerischen Schaffens von Grete Werner-Wesner, aber es entstehen auch große Bilder mit Acryl und Öl auf Leinwand oder harten Untergründen, die die Werkgruppen ergänzen.
Große Fahnenobjekte, Acryl auf Polyestergewirke, die sich temporär im Freien in Dialog mit Landschaft und Natur oder Stadt bringen, sind in den letzten Jahren entstanden.
So ergaben neue Sichtweisen neue Themen z.B. „Siedlungsspuren - Stadtstrukturen“. Es ergaben sich Strukturen, die an archaische Relikte menschlicher Siedlungsformen und imaginäre Stadtpläne denken lassen und damit anknüpfen an gesellschaftliches Miteinander in Vergangenheit und Gegenwart. Menschliche Lebensräume und Spuren aus der Vergangenheit verbinden sich zum Themenkreis und führen wieder zurück zu neuen Ansätzen für Menschengruppen und Menschenreihen.
„Rot“ war die Farbe von ersten Siedlungsspuren und kleinen und großen Menschengruppen.
Die Auseinandersetzung mit „Grün“ ließ Fahnenobjekte und Parklabyrinthe entstehen.
„Blau“ als Thema: „Himmelblau = Wasserblau“ - Meer und Himmel, das Entwicklungen von Flussläufen, Enz und Neckar – Ansicht und Draufsicht, entstehen ließ. Berge und Gletscher waren eine formale Aufgabe, Landschaftsideen – Ansicht und Draufsicht waren Sichtweisen, Bäume ein vielfältig bearbeitetes Gebiet.
Immer wieder schoben sich zwischen diese Themengebiete wiederkehrende Werkgruppen zum Thema Mensch. Alles immer eingebunden in den eingangs erwähnten Entstehungsprozess, der prinzipiell nur im Atelier stattfindet.